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König!'' mit freudigem Jubel begrte. *) Die Steuerfreiheit des Adels und der Geistlichkeit wurde wieder hergestellt, die Inquisition und Folter wieder eingefhrt, die Jesuiten wurden zurckberufen und den Klstern ihre frheren Gerechtsame und Besitzungen zurckgegeben. Zwar hatte der König das Versprechen ertheilt, die alten Cortes zu berufen und eine freisinnige Verfassung zu gehen, aber ohne sich an dieses Ver-sprechen zu binden, lie er jetzt eine scheuliche Verfolgung der Liberalen durch das ganze Land ergehen, vor der Nichts als servile Gesinnung schtzen konnte. Die Anhnger der Cortes-Verfassung, die Josephinos, d. h. diejenigen, welche zur Zeit der Franzosenherrschaft Aemter bekleidet, sogar die Freiheits-* Ampfer, die einst, wie die Generale D'dortnojit, Alava, Salvo di Rosa, fr Ferdinand Vii. gefochten hatten, ganz besonders aber die Freimaurer, muten in den scheulichen Kerkern der Inquisition schmachten Bis zum Juli 1814 zhlte man schon 50,000 Verhaftete. Bei den Untersuchungen wandte man die rgsten Folterqualen an, um von den Po-litisch Verdchtigen Gestndnisse zu erpressen, und Hinrichtungen durch Beil, Strang, Pulver und Blei waren so hufig, da die Henker erlahmten und man zu massenhaften Abschlachtungen schritt. Auf diese Weise wuten der König und seine Um-gebung, die von den Gegnern Camarilla genannt wurde, und zum Theil aus Mnnern der niedrigsten Herkunft und der geringsten Bildung bestand, ihre Rache zu befriedigen. Tausende verlieen ihr Vaterland, um in England oder Frankreich Schutz zu suchen. Die Finanzen geriethen in heillose Ver-wirrung, die Flotte lag abgetakelt und unbrauchbar in den Hfen, das Heer war ohne Sold, und barfige und zer-lumpte Offiziere bettelten oft verschmt die Vorbergehenden um Almosen an. Landbau und Gewerbe sanken immer mehr, und Ruberbanden trieben frech ihr Wesen. Die Mistim-mung im Heere war allgemein, und Ferdinand suchte sie da-durch zu dmpfen, da er die unruhigsten Regimenter nach Amerika bersetzen lie, dessen abgefallene Colonien er wieder
*) der König zu einem feiner Begleiter sagte: Siehst du, wie das Volk mir zujauchzt? wie die Taschentcher aus allen Fenstern flattern?" gab dieser die feine Antwort: Ja, aber wenige von Batist."
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Extrahierte Personennamen: Salvo_di_Rosa Ferdinand_Vii Ferdinand Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Alava England Frankreich Amerika
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mit den Grundstzen der Freiheit und Gleichheit am meisten bereinstimmende Regierungsform bekannt gemacht, deren Fest-stellung aber von der Genehmigung des Volkes abhngen sollte, und die Ministerien besetzt waren (vgl. Xvi.), hatte die provisorische Regierung mit der Ausfertigung einer Menge von Decreten zu thun, die an die Civil- und Militr-^ autoritten in den Departements der die neue Ordnung der Dinge zu erlassen warnt. Dieselbe soll von ihrer An-fnft im Stadthause bis gegen Morgen, wo ihren Mit-gliedern vor Ermdung die Augen zufielen und die Feder ihren Hnden entsank, gegen siebzig Decrete und Erlasse ausgefertigt haben.
Am Morgen des 25. Februar drohte der neuen Regie-rung groe Gefahr, von der rothen Republik berwltigt zu werden. Das Stadthaus wurde von einer Menge von 25 bis 30,000 Bewaffneten umringt. Die Revolution hatte bereits einen anderen Charakter angenommen, und lie be-frchten, da die gemigte Republik dem Socialismus und Communismus unterliegen werde. Unter den Massen erhoben sich rothe Fahnen, und an den Hten und Kleidern zeigten sich rothe Bnder. Ein Haufe drang tobend in das Be-rathungszimmer. Ein Fabrikarbeiter sprach die Forderungen der Menge aus, wobei er mit dem Kolben seines geladenen Gewehrs auf den Boden schlug, da die Wnde erdrhnten; er verlangte Einfhrung der Gtergemeinschaft, Errichtung einer Proletarierregierung und Annahme der rothen Fahne und Kokarde statt der dreifarbigen. Zugleich ertnte von drauen her der Ruf: Es lebe die demokratische und socia-listische Republik!" Damals war es Lamartine, der durch Geistesgegenwart und Ausdauer, durch seine hinreiende Beredsamkeit, durch Unerschrockenheit und Todesverachtung sich das grte Verdienst erwarb. Es gelang ihm, die Deputation der Arbeiter zum Abzug zu bewegen. Auch einen zweiten Volkshaufen von 45000 Mann, der am Nachmittage vordrang und noch strmischer auf Annahme der rothen Fahne und Bildung einer Proletarierregierung bestand, wute er zu beruhigen, indem er ihm, obgleich bisweilen den Mndungen der Gewehre ausgesetzt, die Worte entgegenhielt: Eure rothe Fahne hat keinen andern Umzug als aus dem Marsfelde
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deutend und beliefen sich auf preuischer Seite auf beinahe 17,000 Mann; die Generale von Wedel! und Dring waren gefallen, von Rauch und von Grter verwundet. Einzelne Regimenter hatten 4047 Offiziere und 1000 bis 1500 Mann verloren. Der Verlust der Franzosen an Todten und Ver-wundeten belief sich auf etwa 23,000 Mann, dazu 3000 Gefangene, 7 Kanonen und 2 Adler. General Legrand war ge-fallen, Montague wurde vermit. *)
Aber auch mit dieser Blutarbeit war die Zahl der Kmpfe bei Metz noch nicht abgeschlossen.
* Hier mgen einige Stellen aus dem Berichte eines Augen-zeugen (Wackenhnsen's) der die Scene des Schlachtfeldes folgen: ..Die Felder sind mit Leichen bedeckt: weithin schimmern die rotben Hosen der Feinde, die weien Brustlitzen der stolzen zurckgeworfenen kaiser-liehen Garden, die Helme der franzsischen Cuirafsiere. Der Wirbel-wind jagt zu Tausenden gleich einem groen Mvenschwrme die mei-ftcn Bltter der franzsischen Jntendanturwagen der das Feld, die Waffen blitzen weil hin im S onnenglanze, während die Hnde derer, die sie fhrten, kalt im Todeskampf zusammengeballt, daneben ruhen und ge-brochene Augen unter der klaffenden Stirn, der der zerfetzten Brust zum Firmament hinaufblicken, eine stumme Anklage auf den geffneten Lippen gegen den Lenker aller Dinge, der sie hier mit Blitzen in Menschenhand zerschmettern lie. - Haufenweis lagen die Leichen der Franzosen. Grauenhaft glotzte das Auge der Todten, das keine liebende Hand geschlossen, aus dem wsten Chaos hervor, hier und da vom Tode zu Gruppen formirt, die einem Wachssignren-Cabinet hnlich. Wie rother Mohn und blaue Kornblumen leuchteten die Farben der gefallenen Feinde auf den geschnittenen Aehrenfeldern, weithin der die Hhen tief hinab in die Thler; wie eine Garnitur sumten sie die Wege, bier in Haufen hingestreckt, dort einzeln gefallen, wie sie eben der Schnitter gemht hatte. Der Wind jagte heftig der das Plateau und jagte die Fetzen und Kleidungsstcke, welche die Hynen Der Schlachtfelder den Tornistern schon entrissen, der das Mohnfeld, er wirbelte die kleinen Papiere, die Briefe der Todten. die sie als theuere Angedenken bei sich getragen, in die blaue Luft und spielte mit den Kleidern der Entschlafenen. Einzelne Trupps der Sauittscolonnen und der freiwilligen Krankenpflege durchstreiften das Schlachtterrain nach allen Pachtungen, aufmerksam die Haufen von Todten musternd, ob vielleicht noch ein Verwundeter hlsto und ohne Sprache dalge. Ab und zu bewegten sich die Tragbahren mit noch aufgefundenen unglcklichen Blessirteu nach dem Lazarethorte, während an anderen Stellen emsig an der Bestattung gearbeitet wurde. "
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gegen den Bischof nicht strenger als gegen jeden Anderen vorgegangen war, so lag doch in diesem Falle in dem Versah-ren der Regierung ein Migriff, der von den Belgiern als Verhhnung ihres Glaubens betrachtet wurde und den tiefsten Ha des Klerus gegen den König hervorrief. Die Geistlich-feit fhlte sich in ihren innersten Interessen verletzt, als der König das gesammte Unterrichtswesen, in dem sie ein ihr mit Recht zukommendes Gebiet sah, unter weltliche Behrden stellte. Gymnasium und Elementarschulen wurden dadurch gehoben und ein sogenanntes philosophisches Collegium" zu Lwen gegrndet, dessen Vorlesungen Jeder, der ein geistliches Amt beanspruchte, eine Zeit lang besucht haben mute. Der König wollte hierdurch die ffentliche Erziehung verbessern und ein aufgeklrtes Geschlecht heranbilden, aber wenn auch in dem Collegium Nichts gegen das katholische Dogma gelehrt wurde, so war es der Geistlichkeit schon deshalb verhat, weil es von einem protestantischen Fürsten ausging, und diese wandte sich nur um so mehr der Richtung der Jesuiten und Ultramon-tanen zu. Das ganze Volk aber sah in der Weisung, das Hollndische als amtliche Sprache zu betrachten, nur eine Ab-hngigkeit von Holland und eine Unterdrckung der belgischen Nationalitt, und murrte laut, da es zur Tilgung der hol-lndischen Staatsschuld herangezogen und deshalb mit neuen Steuern belastet ward.
Als der König im Sommer 1829 eine Reise durch Bel-giert machte und berall mit groen Ehren und Freudenbezeu-gungen empfangen wurde, lie er sich hierdurch der die wahre Stimmung des Volkes vllig tuschen. In Lttich erklrte er den Staatsbehrden, er wisse nun, was er von den angeb-lichen Beschwerden zu halten habe, man danke das Alles den Absichten einiger weniger, die ihre Sonder-Interessen htten, ein solches Betragen sei infam. Das Wort zndete, und in Flandern, dem Heerde der klerikalen Opposition, bildete sich ein Orden der Infamen", dessen Mitglieder eine Medaille trugen, die ein offenes Buch darstellte, mit der Aufschrift: fideles jusqu' l'infamie!" mit Anspielung auf den Wahl-spruch der ehemaligen Geusen: Getreu bis zum Bettelsack!" (fideles jusqu' la besace!).
Der Geist des Widerstandes und der Abneigung gegen
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geeignet, einen wohlgeordneten und geregelten Angriff anschalten. Ihnen gleichen die Turco's, wie jene, in Orientalin fchem Costume; Jacken, Pluderhosen, lange Strmpfe, einen Shawl um die Hfte und einen Fez als Kopfbedeckung. Die Turco's waren Eingeborene aus Algerischen Stmmen, ihre Offiziere meist Franzosen. Auch sie, mordgierig, raubschtig und hinterlistig, hielten ebensowenig wie die Zuaven ein wohlgezieltes Jnfanteriefeuer aus. Die Zephirs und Spahis bestanden aus Strflingen, die nach Afrika deportirt waren, um dort zu ffentlichen Arbeiten verwendet zu werben. Alle diese orientalischen Truppen brfen bei Todesstrafe nicht die Flucht ergreifen, sie sind fast lauter Verbrecher, entweder zum Sieg oder zu Kanonenfutter bestimmt. Ein fliehender Turco kann von seinem Kameraden getbtet werben. Sie lieen sich daher lieber gefangen nehmen. #
Die franzsische Kriegsflotte war der beutfchen weit berlegen. Sie hatte 6 grere Kasemattschiffe von 1252 Kanonen, 14 Panzerfregatten von 14 36 K., 9 kleinere Kasemattschiffe von 8 12 K., 5 Widderschiffe mit 1 ober 2 K-, 2 Thurmschiffe (Monitors) mit 415 K , und schwim-menbe Batterien und kleinere Fahrzeuge mit im Ganzen 192 Kanonen. Wenn auch von den hier aufgezhlten Schiffen eine grere ober geringere Anzahl nicht sofort verwenbbar war, so stanb boch die gewaltige Ueberlegenheit der franzsischen Flotte der norbbeutichen gegenber auer allem^Zweifel.
Die deutsche Armee rckte mit der 16 Armeecorps, von denen 13 der norddeutsche Bund stellte, an die Grenze. Die commandirenden Generale waren folgende: I. Armeecorps: Preußen: von Manteuffel. Ii. Pommern: von Fransecki Iii. Brandenburg: Const. von Alvensleben. Iv. Sachsen Gust. v. Alvensleben. V. Posen: v. Kirchbach. Vi. Schlesien: v- Tmpling. Vii. Westfalen: v. Zastrow. Viii. Rhein-pwvinz: v. Goeben. Ix. Schleswig-Holstein: v. Manstein. X. Hannover: v. Voigts-Rheetz. Xi. Hessen-Nassau: v. Bose.
Xii. Knigreich Sachsen: Albert, Kronprinz von Sachsen.
Xiii. Die preuische Garde: Prinz August von Wrtemberg. Die zwei baierischen Corps standen unter den Generalen von der Tann und Hartmann, die Wrtemberger und Badenser
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Extrahierte Personennamen: Manteuffel Fransecki Alvensleben Kirchbach Zastrow Albert August Hartmann
Extrahierte Ortsnamen: Orientalin Algerischen Afrika Brandenburg Sachsen Posen Westfalen Rhein-pwvinz Schleswig-Holstein Hessen-Nassau Sachsen Sachsen Wrtemberg
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bergische Division 200 Mann. Als Trophen wurden er-beutet 2 Adler, 34 Kanonen und 6 Mitrailleusen, das ganze Zeltlager Mac Mahons, seine Kriegskasse; auch die Garderobe seiner Ehren-Damen fiel in die Hnde der Sieger.
Die grauenvollen Spuren der Verwstung, welche der Kampf besonders in und um Wrth und Froschweiler hinter-lassen hatte, sollen, wie versichert wird, alle Vorstellungen der Phantasie berbieten. Die Huser waren demolirt, Fenster und Thren eingeschlagen, in Froschweiler lagen viele Ge-bnde in Brandschutt, allenthalben, wo der riesige Kampf gewthet, deckten zahllose Opfer die Sttte. Und neben diesen Bildern grauser Verheerung, des Todes und des Schmerzes nahe bei dem Schlachtfelde bezogen die erschpften Krieger ein Bivouac und gaben sich der Siegesfreude hin. Preuische und badische Soldaten kleideten sich sogar zum Scherz in das erbeutete Damengepck des Marschalls Mac Mahon, seiner Offiziere und ihrer Damen. Sie Probirten Crinolinen, Chignons, seidene Kleider und Hte an und spielten damit Maskerade. Aber der Grundzug in der Stimmung des deut-sehen Heeres war doch ein tiefernster. Der Zug der Andacht, mit welchem die Deutschen in diesen Krieg gezogen waren, zeigte sich stark genug, da sie im Hinblick auf die schrecklichen Opfer des Sieges der sich selbst nicht Gott vergaen.
Inzwischen hatten die Franzosen Saarbrcken wieder aufgegeben und sich jenseits der preuischen Grenze tiefer ins Land hineingezogen. Etwa eine Meile von Saarbrcken erhebt sich der Spicherer 53erg_ mit so steilen Abhngen, da man sich hier und da an Taumsten festhalten mu, um sich daran hinaufzuziehen. An der Ostseite des Berges dehnt sich ein langer Forst aus, sdwestlich vom Berge liegt die fran-zsische Bahnstation Forbach. Zwischen Saarbrcken und der genannten Hhe, an welche sich rechts und links weitete Hgelzge anlehnen, nimmt das Terrain nach der Mitte eine abschssige Senkung an, die sich vor Saarbrcken zu einem regelmigen Thalbecken ausbildet.
Am 6. August, dem Tage der Schlacht bei Wrth, stie die 14. Division des Generallieutenants von Kameke auf feindliche Truppentheile. Letzterer ging sofort zum Angriff
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welthistorischer Bedeutung und stehen einzig in der Kriegs-geschichte aller Zeiten da: sie waren in der That ein Gottes-gericht der den Decembermann, den Urheber so vieles Bsen.
Von dem Eindrucke des Schlachtfeldes um Sedan mag hier eine Stelle aus dem Bericht eines Augenzeugen Platz finden: Man denke sich die Massen gefrbter, mit Blut und Gehirn zusammengeleimter und durch Knochenstcke in sonder-bare Formen gebrachter Fetzen, Leiber ohne Kpfe, Beine ohne Leiber, Haufen menschlicher, an rothem und blauem Tuche klebender Eingeweide und ausgeweideter Leiber in Uniformen, in allen Lagen umherliegende Krper mit zer-schmetterten Schdeln, weggerissenen Gesichtern, zerschmetterten Hften, Knochen, Fleisch und bunten Anzgen, Alles wie in einen Mrser zusammengestampft, meilenweit ausgedehnt, nirgends sehr dicht, aber immerfort wiederkehrend." Auch das Innere von Sedan bot einen grauenvollen Anblick. Die Atmosphre war mit wahrhaft mephitischem Dunste gefllt, berall lagen in Verwesung liegende Pferdecadaver, und menschliche, von Ratten angenagte Leichen. Die in den Straen' herrschenden Miasmen muten durch groe Feuer verscheucht werden; Schlamm und Schmutz lagen fuhoch Jn der Stadt, deren Reinigung Tage in Anspruch nahm. In der Stadt herrschte der uerste Mangel, da 100,000 Mann franzsischer Truppen sie fnf Tage lang rein ausgeplndert hatten. Die Bewohner empfingen die Sieger als Befreier von diesen Bestien, die alle mgliche Unzucht verbt hatten, und aus Feindesmund wurde der musterhaften Zucht und Haltung der preuischen Truppen das hchste Lob gespendet.
Ein ganzes Armeecorps wurde zur Bewachung der mehr als 100,000 Gefangenen bestimmt, die von den Landwehr-bataillonen zur ersten Eisenbahnstation transportirt wurden, um in endlosen Zgen nach Deutschland gefhrt zu werden. Unter den wettergebrunten Gestalten, deren Handwerk von jeher der Krieg war, stachen die verwegenen Gesichter der Zuaven und die an Raub und Mord gewhnten Turco's hervor. Was wre aus unserem deutschen Vaterlande ge-worden, wenn diese zuchtlosen Banden seine schnen Fluren berschwemmt htten! Unsere Brder und Shne haben es
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würdest: dein Herz ist eisern! Aber denk' an mich, wenn die
Götter mich rächen, und am hohen Skäischen Thore du vom
Geschosse Phöbus Apollo's getroffen im Staube endest, wie
jetzt ich!'' Mit dieser Weissagung verließ Hektors Seele den
Leib und flog zum Hades hinunter. Achilles aber rief der
Fliehenden nach: „Stirb du, mein Loos empfang' ich, wann
Zeus und die Götter wollen!" So sprach er und zog den
Speer aus dem Leichnam, legte ihn bei Seite und zog die
eigene blutige Rüstung von den Schultern des Gemordeten.
Nun kamen aus dem Griechischen Heere viele Streiter her-
beigelaufen und betrachteten den Wuchs und die hohe Bil-
dung des todten Hektor bewundernd, und mancher sprach, ihn
anrührend: „Wunderbar, wie viel sanfter ist doch der
Mann nun zu betasten, als da er den Feuerbrand in unsere
Schiffe schleuderte!" Jetzt stellte sich Achilles mitten unter
das Volk und sprach: „Freunde und Helden! Nachdem die
Götter mir verliehen haben, diesen Mann hier zu bändigen,
der uns mehr Böses gethan hat, als alle Andern zusammen,
so laßt uns in unserer Rüstung die Stadt ein wenig aus-
kundschaften, um zu erforschen, ob sie uns wohl die Burg
räumen werden, oder ob sie es wagen, uns auch ohne Hektor
Widerstand zu leisten. Aber was rede ich? Liegt nicht mein
Freund Patroklos noch unbestattet bei den Schiffen? Darum
stimmt den Siegesgesang an, ihr Männer, und laßt uns vor
allen Dingen meinem Freunde das Sühnopfer bringen, das
ich ihm geschlachtet habe!"
Mit solchen Worten wandte sich der Grausame dem
Leichnam von Neuem zu, durchbohrte ihm an beiden Füßen
die Sehnen zwischen Knöchel und Fersen, durchzog sie mit
Riemen von Stierhaut, band sie am Wagensitze fest, schwang
sich in den Wagen und trieb seine Rosse mit der Geißel den
Schiffen zu, den Leichnam nachschleppend. Staubgewölk um-
wallte den Geschleiften, sein jüngst noch so liebliches Haupt
zog mit zerrüttetem Haar eine breite Furche durch den Sand.
Von der Mauer herab erblickte seine Mutter Hekuba das
grauenvolle Schauspiel, warf den Schleier ihres Hauptes
weit von sich und sah jammernd ihrem Sohne nach. Auch
der König Priamos weinte und jammerte. Geheul und
Angstruf der Trojaner und der fremden Völker hallte durch
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Hellespont, dazu einen goldenen Becher und ein Persisches
Schwert. Nun zogen die Schaaren über die Brücken, auf
der einen das ganze Fußvolk und die Reiterei, aus der an-
dern die Dienerschaften und das Vieh. Der Uebergang dauerte
sieben Tage und sieben Nächte ohne Unterlaß. Weiter auf
dem Wege erschien dem Lerxes ein großes Wunderzeichen,
das er aber keiner Aufmerksamkeit würdigte, so leicht es
auch zu deuten war: ein Pferd brachte nämlich einen Hasen
zur Welt. Dies war leicht so zu deuten: Xerxes wollte in
aller Pracht und Herrlichkeit ein Heer gegen Griechenland
führen, und er würde an denselben Ort zurückkommen, wie
ein Hase auf der Flucht.
Die Flotte segelte an der Küste vorbei, das Landheer
aber zog die Halbinsel hinauf und wandte sich dann west-
lich, bis es in die Ebene von Doriskos kam. Diese Gegend
schien dem Aerxes recht geeignet, sein Heer zu ordnen und
zu zählen, und die Schiffe mußten während der Zählung an
der Küste anlegen. Die Zählung wurde aber auf folgende
Art bewerkstelligt. Man trieb 10,000 Mann auf einen
Fleck, drängte sie so eng als möglich zusammen und beschrieb
dann einen Kreis um sie: Hierauf ließ man die Zehntausend
heraus und zog eine Verzäunung den Kreis entlang. Nun
wurden Andre in den Kreis getrieben, allemal 10,000, bis
sie auf diese Art alle durchgezählt waren. Die Menge der
Landmacht zu Fuß betrug 1,700,000 Mann, dazu 80,000
Reiter, 20,000 auf Kameelen und Wagen; die Flotte be-
stand aus 1200 Kriegs- und 3000 Transportschiffen, welche
im Ganzen über 517,000 Mann trugen. Rechnet man dazu
nun noch die Mannschaft, welche die Griechen, die sich dem
Terxes unterwarfen, stellten, zu 300,000 Mann, so ergiebt
sich eine Zahl von mehr als 2'/» Millionen Menschen, ohne
die Diener, Köche und Weiber, welche dem Zuge folgten,
und deren Zahl sich eben so hoch belaufen haben soll. ^'/ 4c
Alle diese Völker, mehr als fünfzig, nahmen in ihrer 1
eigenthümlichen Tracht mit ihren eigenthümlichen Waffen an y
dem Zuge Theil. Unter ihnen waren ^Perser mit Tiaren^" '
und Hosen, Kissier mit Mützen, Assyrier mit geflochtenen'^ '
ehernen Helmen, Inder in baumwollenen Kleidern, Kaspier
mit Pelzen, Saranaen mit gefärbten Mänteln und hohen
äx. “? c A .
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bannen, doch der Nausikaa flößte Athene Muth in die Seele,
daß sie es wagte, die flehende Anrede des Fremdlings zu
hören, der in Mitleid erregenden Worten sein bejammerns-
werthes Geschick schilderte und sie um ein Stück Zeug zur Be-
kleidung bat. Die gerührte Nausikaa sprach ihren Freundinnen
Muth ein, und ließ dem Odysseus Leibrock und Mantel nebst
Salböl in goldener Flasche reichen. Odysseus stieg, während
die Mädchen sich entfernten, in den Strom, sich zu baden,
und gereinigt von dem Schlamme des Meeres, salbte er seinen
Körper und legte die köstlichen Gewänder an. Seine Schutz-
göttin Athene erhöhte die Größe und Fülle seiner Gestalt und
ließ sein Haar in Locken von seinem Scheitel wallen. So
stand er, eben noch der unansehnliche Fremdling, in jugend-
licher Schönheit und Kraft vor den erstaunten Mädchen, deren
Blicke voll Verwunderung aus dem herrlichen Manne ruheten.
Nachdem Odysseus sich durch Speise und Trank erquickt, folgte
er den Mädchen zur Stadt; doch Nausikaa scheute sich, mit dem
fremden Manne heimzukehren, und ging deshalb voraus in
die Stadt. Odysseus, dem sie den Weg beschieden hatte, kam
in kurzer Zeit nach.
Athene selbst, in Gestalt eines Mädchens mit einem Wasser-
gefäß, zeigte ihm den Weg zum königlichen Palaste, in dem
Alles vom Glanze des Goldes und Silbers strahlte. Odysseus
nahte flehend der am Herde sitzenden Königin und bat, ihre
Kniee umfassend, um gastliche Aufnahme. Dann setzte er sich,
der Antwort harrend, auf den Herd und sogleich trat König
Alkinoos selbst zu ihm und führte ihn zu einem prächtigen
Sessel, und Odysseus genoß jetzt im Palaste des Königs alle
Ehrenbezeigungen, die jene gastfreie Zeit den Fremden spendete.
Unter heiteren Spielen verbrachte er hier in Festen seine
Zeit; der Sänger sang von dem Kriege gegen Troja, von
dem hölzernen Roß, durch welches die Veste erobert ward,
und Odysseus hörte seinen eigenen Ruhm, ohne daß Jemand
die Anwesenheit des Helden ahnte. Endlich ward er um seine
Geschichte gefragt, und nun erzählte Odysseus den staunenden
Zuhörern seine vielfachen Leiden und Gefahren, die er seit
der Abfahrt von Troja erduldet hatte. Die Phäaken, über
die Alkinoos herrschte, waren ein ruderliebendes und ein wohl-
wollendes Volk und hatten schon manchen von den Stürmen
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Extrahierte Personennamen: Muth Muth König
Alkinoos